Robert Chlada, Generationen in Zinn.

Die Werkstatt von Robert Chlada erinnert mit ihren stuckverzierten Decken und Wandpaneelen immer noch an das Haus einer wohlhabenden Familie aus den 1920er Jahren.  Ein Raum ist angefüllt mit Bilderrahmen und Ikonen aus vergangen Tagen. An der Nordwand des Innenhofs wird der alchemistische Prozess der Zinngießerei in Bildern und lateinischen Sprüchen beschrieben. Ein anderer Raum ist mit den vergilbten Seiten eines österreichischen Romans tapeziert. Über die Zeit wurde das Wohnhaus immer mehr zur Werkstatt und heute stapeln sich in Regalen hunderte alte und neue Gussformen für charakteristische Zinnobjekte.

  • Art Deco Untersetzer

    Marina

    Stellen Sie ihre Gläser auf ein Podest und schützen Sie Ihre Holzmöbel mit Stil. 

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    Pink Vienna

    Eine Brücke über 100 Jahre Designgeschichte. Otto Prutscher meets Robert Chlada.

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Zinngießer – Niederösterreich – Österreich

Robert Chlada

Gegossene Zinnobjekte zeichnen sich durch einen besonderen silbrigen Glanz aus. Für jedes Produkt wird zuerst per Hand eine Gussform angefertigt. Einige seiner Formen sind über 60 Jahre alt und die dazugehörigen Produkte werden nur noch selten und in limitierter Auflage gegossen. Jedes Produkt ist ein von Robert Chlada persönlich hergestelltes Unikat. Kleine Abweichungen vom Musterfoto sind ein Zeichen der handgemachten Qualität. Die Produkte wurden von Kunsthistoriker Kristian Stankov und Designerin Marielle Plößl geprüft und ausgewählt.

Über die Region

Am Stadtrand von Wien inmitten bürgerlicher Wohnhäuser steht ein kleines mit wildem Wein bewachsenes Gründerzeithaus. Dies ist die Werkstatt von Robert Chlada. Damals diente das Haus gleichzeitig als Gießerei und Zuhause für die ganze Familie. Diese ehemalige Zweckverbindung von Heim und Werkstatt spürt man noch heute: Die Wände hängen voller Erinnerungsstücke.

Der Vater, der die Werkstatt viele Jahre vorher betrieb, erlernte sein Handwerk in der ikonischen Werkstätte Hagenauer in Wien. Seit 1960 gibt es nun die eigenständige Gießerei Chlada. In den letzten sechzig Jahren haben sich hier hunderte Modelle und Gussformen angesammelt, die immer noch in Verwendung sind. Sie spiegeln einerseits die Entwicklung des Zeitgeschmacks und andererseits die persönlichen Vorlieben der Kunstschaffenden wider.

Während der Vater im Stil der Postmoderne arbeitete, lässt sich Robert Chlada von den klassischen Entwürfen der Wiener Moderne um 1900 inspirieren und vermischt sie mit zeitgenössischen Elementen. Seine einzigartigen Kreationen vereinen einen innovativen Charakter mit der Jahrhunderte alten Tradition der Region, aus der sie entstammen.

Dem künstlerischen Anspruch der Produkte Chladas verdankt die Werkstatt ihren Fortbestand. Sie setzte sich bereits früh von den Konkurrenten ab und überdauerte sie alle. Heute ist sie eine der letzten Bastionen dieses traditionellen Handwerks und wartet auf die nächste Blüte der Zinnkunst.

Über die Person

Seine Liebe für das Handwerk hat Robert Chlada schon als Kind entdeckt, als er sich heimlich in die Werkstatt schlich und mit dem Zinn experimentierte. Neben der Zinngießerei interessiert er sich leidenschaftlich für den Fernost, Theologie und Alchemie und zieht daraus Inspiration für seine Kreationen.

Die Entwürfe stammen größtenteils aus seiner Hand und manche hat er schon von seinem Vater geerbt. Die Wiener Moderne, vor allem die Formensprache Josef Hoffmans und Dagobert Peches prägen sein Schaffen. Ganz im Sinne des Jugendstils lässt er sich auch von den organischen Formen der Natur inspirieren. So zum Beispiel beim Anemonen Untersetzter Marina, der sein Vorbild in einer Enzyklopädie aus dem frühen 20. Jahrhundert findet.

Die Werke Robert Chaldas sind eine wahre Verkörperung Wiener Tradition. Sie vereinen in sich das künstlerische Vermächtnis der Region mit einem Handwerk, das kaum mehr jemand beherrscht. Robert Chlada ist einer der letzten Hütter des Wissens über das Zinngießen, das den einzigartigen Charakter seiner Kreationen prägt.

Über die Tradition

Der schimmernde Glanz der Zinnoberflächen hat bereits die Menschen der Antike in seinen Bann gezogen. Es gehört zu den ältesten Metallen,
die verarbeitet wurden und somit fand es einen schnellen Einzug ins alltägliche Leben. Im Mittelalter erreichte die Zinngießerei ihren Höhepunkt. Die bürgerlichen Haushalte fanden darin eine Alternative zum damals sehr teuren
Silber.

Schnell avancierte das Zinngeschirr zu einem Statussymbol und ließ sich bald auf den adeligen Festtafeln blicken. Die neuen Brenn- und Maltechniken für Keramik ersetzten langsam die Zinngarnituren. Vom zurückhaltenden Glanz der silbrigen Metalloberflächen ging man zur bunten Farbpracht der bemalten und glasierten Teller und Krüge über. Die Entdeckung des Porzellans veränderte endgültig die europäische Tischkultur und prägt sie bis heute. Die Künstler des 19. Jahrhunderts entdeckten aber die Vorzüge des Zinns für ihre Werke wieder und verhalfen ihm zur neuen Blüte.

Neben dem dezenten Glanz hat das Metall die besondere Eigenschaft feine Details genau abzubilden. Die Jugendstil Künstler und Künstlerinnen schätzten es besonders hoch, weil es sich wunderbar für die Wiedergabe organischer
Naturformen eignet. Das Zinn ist in seinem Dasein immer ein Modemetall gewesen. Seine Geschichte prägen Phasen der begeisterten und einfallsreichen Anwendung, gefolgt von Vergessenheit. Nur dank der wenigen Hüter des Geheimnisses seiner Verarbeitung ist es bis in unsere Zeit gelangt. Von ihnen sind heute nur noch ganz wenige übrig geblieben.

Entdecken Sie seine zauberhafte Kollektion.

Handverlesen von Kunsthistoriker Kristian Stankov & Designerin Marielle Plößl.